Wie kann ich Pilot werden? Diese Frage hat sich wohl jeder Mensch schon mindestens einmal gestellt, wenn er an einem Flughafen einem echten Piloten bei seiner Arbeit zusehen konnte. Der Beruf des Flugzeugführers ist aufgrund mehrerer Aspekte enorm beliebt, nicht zuletzt wegen der vielen Reisen und der angenehmen Bezahlung. Klar also, dass sich zahlreiche Menschen für diesen Beruf bewerben, aber nicht jeder Bewerber auch genommen werden kann. Stattdessen gibt es einige Pilot Voraussetzungen, die vor einer Karriere in der Luft erfüllt werden müssen. Und welche das genau sind, mit welchen Kosten zu rechnen ist und wie sich der Pilotenschein besonders gut erledigen lässt, verraten wir im Folgenden.
Pilot werden: Was muss ich über das Pilot Berufsbild wissen?
Was ein Pilot macht, ist für die meisten Menschen vollkommen klar: Er fliegt ein Flugzeug. Das ist natürlich auch richtig, allerdings umfasst der Beruf des Piloten noch deutlich mehr Aufgaben. Tatsächlich ist es sogar so, dass die eigentliche Zeit im Flugzeug nur einen sehr geringen Teil des ganzen Berufs ausmacht. So beginnt die Arbeit des Piloten nicht erst mit dem Niederlassen im Cockpit, sondern schon deutlich früher.
Die Piloten stehen in einem engen Austausch mit den Mechanikern und der Bodencrew und müssen sicherstellen, dass das Flugzeug technisch in einem einwandfreien Zustand ist. Darüber hinaus sind natürlich auch zahlreiche Berechnungen erforderlich, mit denen zum Beispiel der notwendige Treibstoff berechnet wird. Anders gesagt: Wer Pilot werden möchte, der sollte wissen, dass er seine Zeit keinesfalls nur im Cockpit verbringt, sondern ein großer Teil des Jobs aus Analyse und Arbeit am Schreibtisch besteht. Und genau deshalb ist es auch so wichtig, dass die Bewerber Anforderungen aus unterschiedlichen Bereichen erfüllen.
Wie werde ich Pilot? Die allgemeinen Anforderungen im Überblick
Wer Pilot werden möchte, der muss hierfür erst einmal eine Ausbildung absolvieren. Diese ist durchaus als fordernd zu bezeichnen, ebenso wie das Auswahlverfahren auf dem Weg zum Ausbildungsplatz. Hier musst du als Bewerber unterschiedliche Stationen durchlaufen, wobei im Prinzip alles mit dem Einreichen deiner Bewerbung beginnt. Bereits im Vorfeld solltest du dir aber im Klaren sein, dass du für eine Berücksichtigung im Einstellungsverfahren ein paar gewisse Voraussetzungen erfüllen musst. Dazu gehören zum Beispiel:
- Gewisse Körperliche Fitness
- Tadelloser Gesundheitszustand
- Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
- Ehrlichkeit
- Kommunikationsstärke
- Genauigkeit
- Kein Problem mit langen und vielen Reisen
Zu den allgemeinen Pilot Voraussetzungen zählt auf jeden Fall eine gewisse körperliche Fitness, auch wenn du natürlich kein Hochleistungssportler sein musst. Darüber hinaus wird auch auf deinen Gesundheitszustand geachtet, der von einem Facharzt unter die Lupe genommen wird. Bereits kleinere Probleme, wie zum Beispiele eine Rot-Grün-Schwäche, können dabei für ein Ausscheiden aus dem Auswahlverfahren sorgen. Wichtig ist dem Arbeitgeber zudem, dass die Piloten einen tadellosen Charakter vorweisen. So musst du nicht nur pünktlich und ehrlich sein, sondern gleichzeitig auch präzise Arbeiten, dich im Team beweisen und eine gewisse Kommunikationsstärke an den Tag legen können. Auf der Hand liegt bei den Pilot werden Voraussetzungen natürlich, dass du kein Problem mit langen und vielen Reisen haben solltest.
Pilot werden ohne Abitur ist durchaus möglich. Überwiegend bei kleineren privaten Unternehmen, wo dann eventuell die mittlere Reife ausreichend ist. Große Unternehmen verlangen von ihren Bewerbern normalerweise aber die allgemeine Hochschulreife.
Pilot werden Voraussetzungen: Unterschiede zwischen den Airlines
Neben diesen allgemeinen Anforderungen gibt es zusätzlich noch weitere Pilotenausbildung Voraussetzungen, die individuell von den Unternehmen festgelegt werden. Zu diesen Anforderungen gehört zum Beispiel ein Pilot Eignungstest, auf den wir im weiteren Verlauf auch noch einmal genauer eingehen wollen. Jetzt allerdings wollen wir erst einmal einen Blick darauf werfen, welche Anforderungen zum Beispiel an eine Lufthansa Pilot Bewerbung gebunden sind. Kleiner Hinweis dazu: Du solltest dich für die detaillierten Voraussetzungen der Lufthansa natürlich direkt an die Airline wenden, da diese durchaus kurzerhand einmal geändert werden können.
Beispiel Pilotenausbildung Lufthansa: Welche Anforderungen muss ich erfüllen?
Wer in Deutschland an eine Fluglinie denkt, der denkt in der Regel zuerst an die Lufthansa. Für Piloten ist dieser Arbeitgeber sicherlich eine der interessantesten Adressen in Deutschland, gleichzeitig werden natürlich auch gewisse Anforderungen an die Bewerber gestellt, ehe eine Pilotenausbildung gestartet werden kann. Welche das sind, siehst du hier:
- Allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife
- Mindestens 17 Jahre alt zum Bewerbungszeitpunkt
- Körpergröße zwischen 1,65 und 1,98 Meter
- Fließende Deutsch- und Englischkenntnisse
- Gute körperliche Verfassung
- Gutes Sehvermögen (+/- 3,0 Dioptrien)
- EU-Bürger
- Uneingeschränkter Reisepass vorhanden
- Maximal 5 Punkte im Verkehrszentralregister
- Überzeugende Berufsmotivation
- Verantwortungsbewusstsein, Disziplin, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit
Möchtest du Lufthansa Piloten oder Pilot werden, musst du also durchaus einige Voraussetzungen erfüllen. Bei anderen Airlines sehen diese im Prinzip natürlich sehr ähnlich aus, hier und da kann es aber zum Beispiel Unterschiede beim Sehvermögen oder der Körpergröße geben. In allen Fällen gleichermaßen wichtig ist aber natürlich eine überzeugende Berufsmotivation, die du im Vorstellungsgespräch mit der Auswahlkommission auch überzeugend darstellen können solltest.
Ausbildung zum Pilot starten: Erst muss der Pilot Eignungstest gemeistert werden
Natürlich kann nicht jeder Bewerber einfach in ein Cockpit steigen und in die Luft gelassen werden. Stattdessen untersucht die jeweilige Airline in einem Einstellungstest normalerweise erst einmal ganz genau, ob der Bewerber überhaupt für den Beruf des Piloten geeignet ist. Wird der Pilotentest für den Flugschein zum Beispiel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Hamburg durchgeführt, handelt es sich um einen geteilten Test. Im ersten Abschnitt wird eine sogenannte Berufsgrunduntersuchung durchgeführt, im zweiten Teil wird die sogenannte Firmenqualifikation erledigt:
- Berufsgrunduntersuchung
- Firmenqualifikation
Berufsgrunduntersuchung
Zunächst einmal steht im Einstellungstest vor der Pilotenkarriere eine Berufsgrunduntersuchung auf dem Programmplan. Hierbei handelt es sich nicht wirklich um eine Untersuchung, sondern vielmehr um einen computerbasierten Test. Hier wirst du in unterschiedlichen Bereichen getestet, wozu zum Beispiel deine Reaktionsfähigkeit, deine Merkfähigkeit oder deine Konzentrationsfähigkeit gehören.
Darüber hinaus musst du ein gewisses technisch-physikalisches Grundwissen, Kenntnisse in der Mathematik und Englischkenntnisse vorweisen. Bevor du das erste Mal in ein Cockpit steigen darfst, stehen im Zuge der Berufsgrunduntersuchung zudem ein paar Stunden im Flugsimulator an. Abschließend wirst du auch in Gruppen- und Einzelsituationen geprüft, wo du dann zum Beispiel mit anderen Bewerbern ein bestimmtes Thema ausdiskutieren musst. Hier achtet die Prüfungskommission nicht nur auf deine Argumente, sondern vor allem auch dein Verhalten in der Diskussion mit den anderen Bewerbern.
Firmenqualifikation
In der Firmenqualifikation werden die Bewerber vom jeweiligen Unternehmen intensiv hinsichtlich ihrer charakterlichen Eigenschaften unter die Lupe genommen. Das bedeutet also konkret, dass hier zum Beispiel Fragen zum Durchsetzungsvermögen oder der eigenen Persönlichkeit gestellt werden. Zur Analyse wird ein festes Verfahren genutzt, mit dem sich mögliche Falschantworten auf Seiten der Bewerber schnell enttarnen lassen. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Fragen authentisch und ehrlich zu beantworten.
Die ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung
Der Gesundheitszustand eines Piloten spielt für den Arbeitgeber eine übergeordnete Rolle. Eine gute körperliche Verfassung ist definitiv Pflicht, denn nur dann kann gewährleistet werden, dass die Piloten den Strapazen im Job auch wirklich standhalten können. Aus diesem Grund ist ein fester Bestandteil des Auswahlverfahrens die ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung. Hier werden die Bewerber von einem Arzt untersucht, der zum Beispiel nach schweren körperlichen Erkrankungen sucht.
Wird eine derartige Erkrankung festgestellt, ist das für gewöhnlich gleichbedeuten mit einem Ausschluss aus dem weiteren Auswahlverfahren. Die Kriterien für eine uneingeschränkte Zulassung sind teilweise nicht ganz ohne. Wie bereits erwähnt kann schon eine Rot-Grün-Schwäche dazu führen, dass ein Bewerber aussortiert wird. Wer allerdings körperlich in einem guten Zustand ist und keine großen Probleme mit sich herumträgt, der dürfte beim Bestehen der medizinischen Untersuchung keinerlei Schwierigkeiten haben. Eventuell kann es aber auch sein, dass die Bewerber zu einer Nachuntersuchung bei einem weiteren Arzt geschickt werden und diese Unterlagen anschließend nachreichen müssen.
Wie unschwer zu erkennen ist, besteht der Einstellungstest aus vielen kleinen Aufgaben. Wir können daher nur wärmstens empfehlen, sich gut auf das gesamte Auswahlverfahren vorzubereiten und frühzeitig mit der Vorbereitung zu beginnen.
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So bereitest du dich auf das Auswahlverfahren vor
Zugegeben: Es ist nicht ganz einfach, sich auf das Auswahlverfahren als Pilot richtig vorbereiten zu können. Immerhin muss hier nicht nur eine Aufgabe gemeistert werden, sondern es warten mehrere Prüfungen in unterschiedlichen Tests auf dich. Hilfreich ist es auf jeden Fall,wenn du deine Englischkenntnisse noch einmal ein bisschen auf Vordermann bringst.
Hierbei hilft in der Regel ein Blick in alte Schulbücher, wobei vor allem die korrekte Schreibweise, Aussprache und Rechtschreibung unter die Lupe genommen werden sollten. Genau das Gleiche gilt im Prinzip für die Fächer Deutsch, Mathe und Physik. Auch hier kann ein Blick in alte Unterlagen wahre Wunder bewirken. Zusätzlich hilft es vor allem im Bereich der Deutschkenntnisse, wenn zum Beispiel Diktate oder Aufsätze geschrieben werden.
Auf jeden Fall aber solltest du dich frühzeitig auf das Auswahlverfahren bei der jeweiligen Fluggesellschaft vorbereiten. Schwächen kannst du so frühzeitig erkennen und hast dann im besten Fall noch genügend Zeit, um diese aus dem Weg zu schaffen. Immer im Hinterkopf behalten solltest du, dass du nur mit einem wirklich guten Abschneiden Chancen auf eine Karriere im Cockpit hast.
Pilotenschein Kosten: Auch finanzielle Voraussetzungen müssen erfüllt werden
Der Flugschein spielt für die Piloten selbstverständlich eine wichtige Rolle in der Ausbildung und muss in einer Flugschule erworben werden. Wenig überraschend ist dieser Schritt mit einigen Kosten verbunden – ganz so wie beim Führerschein für das Auto. Allerdings ist das Ausmaß in diesem Fall natürlich noch ein bisschen stärker. Bedeutet im Detail: Die Kosten für eine Ausbildung zum Pilot liegen in der Regel zwischen 60.000 und 80.000 Euro.
Das Problem an der ganzen Sache: Du kannst dich nicht immer darauf verlassen, dass diese Kosten von deiner Airline getragen werden. Die Lufthansa tut dies zum Beispiel zwar, dafür werden die Kosten nach erfolgreicher Ausbildung aber wieder vom Gehalt eingezogen. Andere Unternehmen bieten dir derartige Services nicht an, stellen dafür aber vielleicht eine eigene Bank für die Ausbildungsfinanzierung bereit. Ganz aus eigener Tasche musst du die Ausbildung aber vermutlich bei kleineren Unternehmen bezahlen, wobei auch hier oftmals günstige Konditionen für einen speziellen Berufskredit genutzt werden können.
Es ist allgemein bekannt, dass ein Pilot ein sehr anständiges Gehalt verdient. Dieses steigt natürlich mit der Erfahrung an, so dass ein Berufskredit oder ähnliches durchaus als Investition in die eigene Zukunft bezeichnet werden kann.
Airline oder Flugschule: Wo soll ich den Flugschein machen?
Möchtest du deinen Flugschein für deine Karriere im Cockpit erwerben, hast du hierfür unterschiedliche Möglichkeiten. Du kannst dich natürlich direkt bei einer Fluggesellschaft bewerben und hier deine Ausbildung ganz regulär durchlaufen. Normalerweise wird dir im Anschluss eine Übernahme angeboten, wobei diese jedoch nicht immer garantiert werden kann. Unmittelbar nach der Ausbildung kann es zum Beispiel sein, dass du von deinem Unternehmen erst einmal an ein Subunternehmen oder einen Partner „ausgeliehen“ wirst, wo du dann Erfahrungen sammelst. Direkt auf den Kapitänssitz darfst du natürlich nicht, stattdessen nimmst du erst einmal auf dem Sitz des Copiloten Platz.
Die Alternative zu diesem Ablauf ist das Erwerben des Flugscheins in einer ganz regulären Flugschule zu machen. Hier kannst du dich anmelden und deine Ausbildung über einen festgelegten Zeitraum erledigen. Es muss dabei übrigens nicht zwingend eine deutsche Flugschule sein, allerdings sollte diese nach den europäischen Vorgaben arbeiten. Wurde die Ausbildung hier erfolgreich absolviert, kannst du dich anschließend bei deiner gewünschten Airline bewerben und darauf hoffen, dass du hier einen Platz findest.
Du solltest deine Ausbildung im besten Fall direkt unter dem Dach einer Airline erledigen. Dies erhöht deine Chancen darauf, dass du nach erfolgreicher Ausbildung auch gleich übernommen wirst und im Cockpit durchstarten kannst.
Fazit: Strenge Voraussetzungen für angehende Piloten
Piloten werden nicht selten als die „Herren der Lüfte“ bezeichnet. Das ist durchaus zutreffend, immerhin steuern die Kapitäne jeden Tag gezielt Unmengen Personen sicher durch den Luftraum dieser Erde. Das liegt vor allem daran, dass es sich bei jedem einzelnen Piloten um eine hochausgebildete Fachkraft handelt, die auch gewisse körperliche Eigenschaften mitbringen muss.
Nur die Besten schaffen es dabei am Ende tatsächlich ins Cockpit und dürfen einen der beliebtesten Berufe Deutschlands ihr Eigen nennen. Du solltest die Ausbildung zum Pilot keinesfalls unterschätzen. Möchtest du Verkehrspilot werden, werden strenge Anforderungen an dich gestellt, welche in unterschiedlichen Prüfungen natürlich auch genau getestet werden. In jeder einzelnen Disziplin sind Höchstleistungen erforderlich, andernfalls wirst du frühzeitig aus dem Auswahlverfahren aussortiert werden. Bestehst du alles und erledigst erfolgreich deine Ausbildung, kannst du dich aber über einen erstklassigen Job mit sicherer Zukunft und einem tollen Gehalt freuen. Die ganze Mühe lohnt sich also definitiv.
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